top of page

Das Jahr hat zwölf Monate, nicht nur einen

  • Autorenbild: Andrea
    Andrea
  • 9. Apr. 2023
  • 2 Min. Lesezeit


Geradeaus sagt er uns: „S’Jahr het zwölf Mönet und nid nur eine. Im Dezember chömed all und mer het s‘Gfühl, dass sie no e guati Tat müänd vollbringe.“


Boah! Der sitzt! Ich erschrak ab mir selber.



Er hat recht, was mich betrifft. Er, ein randständiger Mann, welcher Surprisehefte verkauft und tagsüber auf der Strasse lebt.


Letztes Jahr im Dezember 2022 dachten wir uns einen Adventskalender für Andere aus. Dabei ging es darum, anderen eine Freude zu bereiten. Uns selber zu beschenken ist zwar toll, aber die Freude ist grösser, wenn wir bekannte oder uns unbekannte Mitmenschen überraschen.

Wir überlegten, was und wem wir eine kleine Überraschung von Herzen schenken könnten. Ein paar Menschen aus unserem Leben. Unsere Mütter, ein paar Bekannte und Leute, welche in dieser Zeit Geburtstag hatten. Sehr schnell kamen uns auch Menschen in den Sinn, welche wir nicht oder zumindest nicht so gut kannten. Eine Person, welche mich in einem Laden immer soooo lieb bediente oder einfach eine wildfremde Person im Zug.


Nach der Planung kam die Einkaufstour. Freudig kauften wir ein und schrieben Karten. Bei jedem der 24 Geschenke oder Einladungen dachten wir mit grosser Vorfreude an die Beschenkten. Als es dann so weit war, sahen wir die Freude den Menschen beim Schenken an. Sie fragten zum Teil, ob das wirklich für sie sei oder sagten, dass sie dies weitererzählen müssten, was ihnen da soeben geschah. Wir fühlten uns mehr und mehr bestärkt, gute Taten vollbracht zu haben. Wir, die Helden des Dezembers. Nun ja. Der Herr von der Strasse brachte mich, nach kurzer Unterhaltung, zum Nachdenken und zurück auf den Boden.


Versteht mich nicht falsch. Was wir taten, war schön und gut. Wir werden dies sicher auch wieder durchführen. Aber am besten weiten wir das aufs ganze Jahr aus. Oder anders gesagt, wir lassen es zu unserem Lebensstil werden. Zu einer Herzensangelegenheit. Mir ist es ein grosses Bedürfnis, Menschen eine Freude zu bereiten.


Umgesetzt bis heute? Freunde und Menschen, welche wir in unserem Leben haben, begannen wir zu beschenken. Meist mit Zeit, offenen Ohren und grossem Herzen oder was sonst gebraucht wurde. Natürlich musste ich in meinem Leben die Prioritäten dafür neu setzen. Rauswerfen, umplanen und Neues reinlassen.

Es tut gut, zu überlegen und umzusetzen, was ich in meinem Leben verändern will und kann.


So nehme ich mir immer wieder Zeit für Menschen.

Was für eine Freude! Auch für mich!

3 Comments


Fränzi Keller-Wittwer
Fränzi Keller-Wittwer
Apr 14, 2023

Liebe Andrea

So eine tolle Sache! Da konntet Ihr sicher vielen Menschen eine grosse Freude bereiten. Und Du hast Recht, jemandem etwas schenken, dass bereitet einem selber auch ein grosses Glücksgefühl. Dein Text hat mich wieder erinnert, dass ich meine eigene Sache, jemandem ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern auch wieder vermehrt machen muss. Ich lasse ab und zu den Einfränkler im Einkaufswägeli drin, oder verteile Münzen an verschiedenen Orten, wie zum Beispiel im Treppenhaus eines Spitals oder auf einer Mauer oder auf dem Trottoir, egal wo, nur eins ist klar, ich schaue immer, dass mich niemand sieht. Somit ist es immer eine Überraschung für den Finder. Ich selber freue mich auch jedes Mal, wenn ich auch nur einen Fünfräppler…

Like

Guest
Apr 09, 2023

Sehr schön, sehr klar, es ist eine Freude deinen Blog zu lesen. DANKE! Elisabeth ist eine dankbare Leserin.

Like
Andrea
Andrea
Apr 12, 2023
Replying to

Danke liebe Elisabeth :)

Like

Nutze deinen Verstand

Andrea sieht und schreibt

und denke mit.

Sieh genauer hin

und werde aktiv.

  • Instagram
  • TikTok
  • Facebook

© 2025 by andrea-sieht-und-schreibt. Proudly created with Wix.com

bottom of page